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19.10.2010

Manchmal ...

kommt man zu spät und bereut das zu spät kommen.

Eine sehr gute Freundin - leider gibt es im Leben manchmal Dispute, die man denkt, nur schwerlich überwinden zu können. Manchmal denkt man, das man unendlich Zeit hat und dann - dann schreckt man auf. Auf einmal kommt jemand, selbst ist man in einem tollem Moment und sagt:

weist Du, das Manu tot ist - TOD, ein Wort das einen mit einem Schlag zeigt, man kann nicht mehr hingehen und sagen, waren wir nicht dumm? Waren wir nicht zickig? Nein - es geht nicht mehr und es ist ENDGÜLTIG. Man hat die Zeit verpasst und fällt in ein Loch.

Ich dachte noch - am 25.10. geh ich vorbei - gratuliere zum Geburtstag - und am Freitag, TOD, einfach nur Tod.

Man kannte seine Freundin gut - der letzte verbliebene Ihr Hund. Niemanden hat er -gelandet im Heim. Meine Kinder sind mit dem Hund aufgewachsen - sollen diese ihn nie wieder sehen? Was macht man - ich selbst bin ja körperlich nicht gerade die gesündeste und der Hund erst 4.

Wie meine Hündin - die hier im Blog zu sehen ist, wobei sie eigentlich nicht meine Hündin ist, hat bei mir Ihr Gnadenbrot - so sagt man ja. Ihr Halter wollte sie erschlagen - für sowas hab ich kein Verständnis. Daher ist sie bei mir gelandet und lebt nun schon viele Jahre in meiner Familie. Nun nach diesem Ereignis steht man vor der Frage - was macht man mit dem Hund der Freundin?

Mein beiden Männer - Ehemann und Sohn verstehen mein Dilemma und werden helfen ... mit Gassi gehen usw. Also wurde der Beschluss gefasst - wir holen den Hund meiner toten Freundin. Also habe wir jetzt einen zweiten Gnadenhund. Vor allem ein tolles Gefühl, auch bei dem wo der Hund herstammt und die Mutter und Vater besitzt - er wohnt um die Ecke und ist von dem TOD genauso getroffen wie ich und meine Familie.

Seit nun gestern - ging das Problem nun los - wie und wo ist der Hund, er wurde ja von der Polizei in Gewahrsam genommen. Wie bekommt man den Hund - ist der schon in der Vermittlung oder schon weg? Alles Fragen, mit denen ich mich bisher nie befasste.

Der erste Anruf galt der Polizei - Hund ist im Heim - im größten Europa. Der nette Polizist meinte, ja er wurde hin gebracht, aber er könne mir nicht weiterhelfen. Also im Heim angerufen seit nun gestern und das ist gar nicht einfach. Die Tiere werden ja hier im Tierheim versorgt, auch am Wochenende, nur keiner geht ans Telefon. Also noch eine Nacht schlafen und überlegen, nur an schlafen war nicht zu denken - man fängt an sich innerlich Vorwürfe zu machen und ist eigentlich auf sich selber wütend. Endlich Montag morgen - die Zeit zog sich wie ein Gummiband im viel zu großen Slip.

Der Herr am anderen Ende recht freundlich - ja, der Hund ist hier, gehört allerdings zum Erbe und kommt nicht in die Vermittlung. Sie müssen im Amt anrufen - gab ja wohl keine Verwandten. Gut - im Amt angerufen und Sachverhalt erklärt. Ja - das war die einzigste, die sich freute - super, sie können den Hund sofort holen, allerdings gilt dieser erstmal als Pflegehund bei Ihnen, bis zum Abschluss der Erbsache. Gut -damit kann ich - damit können wir leben, weil wir wissen, das keiner Ansprüche an dem Hund erheben wird. Nach ca. 6  Monaten, wenn alles klar geht - gehört er wirklich zur Familie. Nach einigen hin und her - wollten wegen paar Termine in erst am Mittwoch holen - sind wir doch gleich heute noch los. Mein großer Sohn hat Ferien und somit ist der Hund während der Termine nicht allein in der Wohnung.

Mit gemischten Gefühlen sind wir los gefahren - wie geht es dem Hund, sie war defacto die Hauptbezugsperson. Er war wie ein Kind für sie - ihr ein und alles. Wird er fressen oder trauert der Hund? Was hat er mitbekommen, als es passierte? Nach gut 30 min Fahrt mit Bus und Bahn und noch einiger Wegstrecke - wir waren ja noch nie da und wussten nicht genau, wo das Tierheim ist - endlich angekommen. Nachdem es ja heut morgen eisig war - wieder völlig verkehrt angezogen - eine Hitze ist noch geworden. In dem Heim angekommen - war ich erschrocken vor der Größe und in der Presse brachte man jetzt mal, das kaum noch Platz ist. Angekommen im Cafe/Information haben wir uns durchgefragt - gut einmal am Bugs Bunny Haus vorbei und dann rechts - da angekommen, 2 niedliche Hunde empfingen uns. Sehr liebebedüftig und die beiden warteten sicher auch auf ein neues Herrchen. An den Wänden - Suchanzeigen von verlorenen Tieren, Katzen und Hunden. Nur - wie kann man einen Hund verlieren - Katze bei Freigängern mag noch sein, aber Hunden? Das Telefon klingelte laufend - bis wir an der Reihe waren. Ich sprach den Mann an und erklärte alles - ja die Nachlaßpflegerin hat angerufen, hier 2 Zettel zum ausfüllen. Nur 2 Zettel und das in diesem Land - ich dachte an eine 1/2 Stunde Papierkrieg. Dann - ich hole den Hund, bin gleich wieder da. Ich bat noch um einen Maulkorb, da wir für ihn keinen haben. Dann - die Papiere - ja der Impfausweis ist da, aber alles andere fehlt - ist beim Nachlaßverwalter.

Nach gut 10 min kam der Hund meiner Freundin - Spencer ging es körperlich gut, aber seine traurigen Augen. Er freute sich uns zu sehen und wir ihn. Ich bekam noch 4 Stangen Leckerlie und dann ging es zurück und Spencer ist jetzt unser Pflegehund - das letzte, was ich für meine Freundin noch tun kann, Ihren Hund - das liebste was sie hatte - gut zu versorgen, bis er alt ist.

Mein Sohn hatte heute Schwesterndienst - mit seinem Kumpel sollte er seinen Schwester aus der Kita holen. Da wir so gut in der Zeit lagen - konnten wir sie vielleicht treffen und mal sehen, was unsere kleine sagt. Und wir hatten Glück - wir trafen sie - und alle freuten sich.

Heute abend ist nun die erste Nacht - er ist unruhig und kuschelt viel. Meine Hündin scheint zu spüren, das nicht alles in Ordnung ist. Wobei die beiden sich schon immer gut verstanden.

Wir werden sehen, wie es weiter geht und nun geht es weiter, als "Nichterbe" zu erfahren, wann die Freundin bestattet wird. In meinem Verständnis -Anruf bei der Nachlaßpflegerin, die müsste da ja was wissen. Nein -woher den, für sie ist der Fall geklärt und alles erledigt. Auf die Frage WO ich nun was erfahre - rufen Sie die Polizei an, die wissen alles. Also wieder bei der Polizei angerufen.

Ein  netter Polizist, dem erklärte ich den Sachverhalt - er meinte, nein sowas wissen wir nicht. Ich fragte nach - vielleicht hat man es in der Akte notiert - aber er meinte, keine Zeit, zuviel los. Sie rufen keine Bestattungsunternehmen an, damit keines einen Wettbewerbsvorteil hat. Mit Freundlichkeit kommt man doch um vieles weiter - er nahm sich für mich die Zeit und nun weis ich den Bestatter. Der nette Polizist gab auch gleich die Telefonnummer.

Anruf beim Bestatter - hatte es ja schon mal bei meiner Oma erlebt im Jahre 2004 - aber hier ist es anders. Meine Freundin war nicht so alt wie meine Oma ... sie hätte noch viele Jahre zu leben gehabt. Der war im Auto und ich fragte nach meiner Freundin. Ja - die wird nicht gleich bestattet - ERST muss er den Auftrag für Ihr Bestattung bekommen. Sprich er schaut, ob er jemanden findet ... der zahlt ... also nichts wie ich es bisher kannte, Bestattung in einer Woche ... So da er im Auto unterwegs war, soll ich mich morgen nochmal melden ...

Eines hab ich aus dieser Sache gelernt - verschiebe nichts auf die lange Bank, kläre alles gleich und es geht alles weiter ... man bleibt nicht mit so einer Leere wie jetzt zurück und vor allem mit so vielen Fragen.